Quivira 4.1

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Aktuelle Version

Quivira 4.1

Quivira 4.1 enthält 11.053 Zeichen.

Übersicht

Zeilenumbrüche

Zeilenumbrüche an ungünstigen Stellen können durch ent­sprechende Sonder­zeichen vermieden werden. Ebenso ist es möglich, lange Wörter auto­matisch trennen zu lassen, damit sie nicht voll­ständig in die nächste Zeile rutschen und dabei un­angenehm viel Leer­raum hinter­lassen.

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Wie vermeidet man häßliche Zeilenumbrüche?

Das Problem

Gesehen hat sie jeder schon: Unangebrachte Zeilen­umbrüche, die das Erscheinungs­bild eines Textes empfindlich stören. Erschreckend häufig trifft man beispiels­weise auf Preis­angaben wie 49,90
€ oder physikalische Angaben wie 17,5
min. In französischen Texten (wo es üblich ist, Satz­zeichen durch ein Leer­zeichen vom vorigen Wort abzutrennen !) kann es sogar passieren, daß ein Satz­zeichen einsam in einer eigenen Zeile steht
!
Und neulich habe ich sogar gesehen, daß auch irische Namen wie z.B. O’
Rourke dieses schreckliche Schicksal ereilen kann …

Auch das Fehlen von Zeilen­umbrüchen kann sehr häßlich sein, nämlich dann, wenn man einen Text im Block­satz schreibt. Wenn dabei ein längeres Wort in die nächste Zeile umbricht, können die Wörter in der vorherigen Zeile furchtbar weit aus­einander gezogen werden. Dazu muß man nicht einmal die berühmt-berüchtigte »Donaudampfschiffahrtsgesellschaftsverwaltungsabteilung« heran­ziehen; es genügen bereits normale Wörter wie »Rechtsschutzversicherung« oder »Benutzerhandbuch«, um das Text­bild erheblich zu stören, wenn sie ungünstig umbrechen.

Nun aber genug der grauen­erregenden Beispiele:

Alle diese Fälle sind vermeidbar!

Bevor wir aber zur »richtigen« Lösung kommen, noch ein kleiner Absatz zu einer Methode, die ich nicht empfehle:
Es liegt nahe, das letzte der angesprochenen Phänomene einfach durch das Einfügen normaler Binde­striche zu beheben. Das sieht auf den ersten Blick gut aus, führt aber zu einer anderen häufig gesehenen Scheußlichkeit, wenn man später noch etwas am Text oder am Layout verändert: Man riskiert, daß bei dem einen oder anderen Wort-ungeheuer ein Binde-strich mitten in der Zeile stehen bleibt …

Die Lösung

Die Theorie ist ganz einfach: Man muß eben dem Computer sagen, wo er umbrechen darf und wo nicht. Und damit man ihm das praktisch auch sagen kann, gibt es eine ganze Reihe von Zeichen, die extra für diesen Zweck erfunden wurden:

Zeichen ANSI Unicode HTML Umbruch sichtbar
Zeilen­umbruch * * <br> auf jeden Fall nein
Leerzeichen (Space) 32 U+0032 Whitespaces erlaubt als Abstand
Bindestrich (Hyphen-Minus) 45 U+0045 - erlaubt ja
Geschütztes Leerzeichen (No-Break Space) 160 U+0160 &nbsp; nein als Abstand
Bedingter Trennstrich (Soft Hyphen) 173 U+0173 &shy; erlaubt bei Umbruch
Geschützter Trennstrich (Non-Breaking Hyphen) U+8209 &#8209; nein ja

* Die Codierung des Zeilen­umbruchs ist abhängig vom Betriebs­system.

Die ersten drei in der Tabelle sind die »Normalen«, die jeder kennt und die erscheinen, wenn man die entprechende Taste drückt. Zu den anderen noch ein paar Anmerkungen:

Geschütztes Leer­zeichen (No-Break Space)

Das geschützte Leer­zeichen sieht genauso aus wie ein normales Leer­zeichen, nur erlaubt es keinen Zeilen­umbruch – und löst damit das Problem mit den umbrechenden Einheiten (49,90 €, 17,5 min, …) und Satz­zeichen (hurra !).

Bedingter Trenn­strich (Soft Hyphen)

Den bedingten Trenn­strich kann man als Silben­trennungs­zeichen verstehen; er kenn­zeichnet die Stelle, an der inner­halb eines Wortes umgebrochen werden darf. Wenn man also bei längeren Wörtern wie »Entsorgungs­logistik« an sinn­voller Stelle einen Soft Hyphen setzt (»Entsorgungs¬logistik«, wobei »¬« den Soft Hyphen symbolisiert), ist auch das Problem mit den mangelnden Um­brüchen gelöst. Solange das Wort voll­ständig in einer Zeile steht, ist der Soft Hyphen unsichtbar; wird das Wort dagegen getrennt, erscheint ein Binde­strich.

Geschützter Trenn­strich (Non-Breaking Hyphen)

Obwohl optisch ein ganz normaler Binde­strich, läßt der geschützte Trenn­strich (genauso wie das geschützte Leer­zeichen) keine Zeilen­umbrüche zu. Dies ist sinn­voll für Abkürzungen wie UV‑A und UV‑B.
Der geschützte Trenn­strich steht aller­dings nur zur Verfügung, wenn das betreffende Programm Unicode unter­stützt; im ANSI-Zeichen­satz gibt es ihn nicht. Zudem ist er in den bekannten Schrift­arten wie Times New Roman, Arial, Courier New, Garamond, Tahoma oder Verdana nicht enthalten (manche Programme können ihn aber trotz­dem anzeigen – einfach mal aus­probieren!).

Der Apostroph

Der ANSI-Zeichen­satz kennt nur einen einzigen Apostroph ('), der als Satz­zeichen behandelt wird und damit Zeilen­umbrüche erlaubt. Im Unicode-Standard dagegen gibt es mehrere, die auch unter­schiedliche Eigen­schaften haben. Der in diesem Zusammen­hang interessante heißt »Spacing Modifier Letter Apostrophe« und ist im Gegen­satz zum normalen Apostroph kein Satz­zeichen, sondern ein Buch­stabe. Aller­dings ist auch dieser in den bekannten Schrift­arten wie Times New Roman, Arial, Courier New, Garamond, Tahoma oder Verdana nicht enthalten. Wer eine passende Schrift­art besitzt, findet ihn in dem Block »Spacing Modifier Letters« mit der Nummer U+700 bzw. kann die entspreche HTML-Entity &#700; verwenden.

In Quivira sind natürlich alle hier erwähnten Zeichen enthalten.

Praktische Anwendung

Text­verarbeitungs­programme haben im all­gemeinen einen Menü­punkt, der das Einfügen von Sonder­zeichen erlaubt (z.B. Menü »Einfügen« → »Sonder­zeichen« oder »Symbol«).
Generell ist die BabelMap als komfortable Zeichen­tabelle sehr empfehlens­wert; und unter Windows kann auch die mit­gelieferte Zeichen­tabelle verwendet werden (Start → Programme → Zubehör → Zeichen­tabelle).

Die Entwickler von Microsoft Word haben diesen Sonder­zeichen besondere Aufmerk­samkeit gewidmet: In dem Dialog­fenster, das man wie oben beschrieben unter »Einfügen« → »Symbol« findet, gibt es zwei Tabs: Unter »Symbole« findet man wie gewohnt zahl­reiche Unicode-Zeichen, unter »Sonder­zeichen« dagegen nur ein paar wichtige – unter anderem den geschützten Trenn­strich, den bedingten Trenn­strich und das geschützte Leer­zeichen.

Besonder­heiten bei Web-Projekten

Insbesondere beim Erstellen von Web-Projekten würde es sich theoretisch am meisten lohnen, diese Möglich­keiten intensiv zu nutzen, da man nie weiß, wie groß die Schrift und das Fenster beim Anwender sind.
Aller­dings treten hierbei einige Probleme auf, die die korrekte Um­setzung der genannten Sonder­zeichen betreffen:

Man sollte sich also möglichst vorher anhand seiner Ziel­gruppe überlegen, ob der Einsatz von Sonder­zeichen für das eigene Web-Projekt sinnvoll ist. Wenn man sich dafür entscheidet, ist die BabelMap zum Einfügen mit Abstand am nützlichsten, da sie nicht nur die Zeichen selbst, sondern auch die fertigen HTML-Entitäten zur Verfügung stellt.

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