Was ist Quivira?
Quivira ist eine frei verwendbare Unicode-Schriftart im OpenType-Format, das von allen gängigen Textverarbeitungsprogrammen und Druckern unterstützt wird. Unicode-Schriftart bedeutet, sie enthält mehr als nur die Standardzeichen für einige westeuropäische Sprachen.
Vom typographischen Standpunkt gesehen ist Quivira eine proportionale Serifenschriftart wie beispielsweise die bekannteren Times New Roman oder Garamond, also sehr gut geeignet zum Schreiben gut lesbarer Texte.
Lieber sans-serif? Hier geht es zu meiner neuen Schriftart Catrinity!
Weitere Entwicklung
Quivira ist ein sehr altes Hobby-Projekt, angefangen während meines Studium im Jahr 2003. Ich habe über viele Jahre immer weiter neue Zeichen hinzugefügt, aber in den letzten Jahren habe ich weder die Zeit noch großes Vergnügen daran gefunden, daran weiterzuarbeiten.
Daher ist Quivira von nun an (d.h. seit 2019) in der Public Domain, so daß jeder die Schriftart weiterentwickeln oder verändern kann, oder auch vorhandene Zeichen für eigene, noch umfangreichere Schriftarten verwenden kann.
Natürlich besteht die Möglichkeit, daß auch ich irgendwann wieder an Quivira arbeite, aber ich gebe dazu kein Versprechen. Diese Website und alle hier verfügbaren Downloads werden allerdings weiterhin frei verfügbaren bleiben.
Aktuelle Version
Die aktuelle Version 4.1 enthält 11.053 Zeichen (davon sind 391 neu gegenüber Version 4.0).
Neue Zeichen
- Greek and Coptic (vervollständigt, 1 neues Zeichen)
- Cyrillic Supplement (vervollständigt, 8 neue Zeichen)
- Armenian (vervollständigt, 2 neue Zeichen)
- Runic (vervollständigt, 8 neue Zeichen)
- Currency Symbols (vervollständigt, 3 neue Zeichen)
- Miscellaneous Technical (vervollständigt, 7 neue Zeichen)
- Miscellaneous Symbols and Arrows (vervollständigt, 115 neue Zeichen)
- Supplemental Punctuation (vervollständigt, 17 neue Zeichen)
- Cyrillic Extended-B (vervollständigt, 6 neue Zeichen)
- Latin Extended-D (vervollständigt, 18 neue Zeichen)
- Latin Extended-E (vollständig, 50 Zeichen)
- Private Use Area: Control Pictures Extended (6 Zeichen)
- Ancient Greek Numbers (vervollständigt, 2 neue Zeichen)
- Ancient Symbols (vervollständigt, 1 neues Zeichen)
- Old Italic (vervollständigt, 1 neues Zeichen)
- Ugaritic (vollständig, 31 Zeichen)
- Playing Cards (vervollständigt, 23 neue Zeichen)
- Enclosed Alphanumerics Supplement (vervollständigt, 2 neue Zeichen)
- Miscellaneous Symbols and Pictographs (32 neue Zeichen)
- Emoticons (vervollständigt, 2 neue Zeichen)
- Geometric Shapes Extended (64 Zeichen)
Unter »Zeichen« finden Sie eine vollständige Übersicht aller unterstützten Blöcke und Zeichen.
Alle funktionierenden Kombinationen aus Basis-Zeichen und kombinierenden Zeichen sind in QuiviraCombining.pdf ersichtlich.
Frühere Versionen sind in der Version History aufgelistet.
¹ Es kann sein, daß Sie erst die alte .ttf-Datei löschen müssen, bevor Sie die neue .otf-Datei installieren können. Wegen des geänderten Dateinamens erkennt eventuell nicht jedes System, daß es sich um die selbe Schriftart handelt.
Ziel
Das Ziel dieses Projekts ist eine möglichst umfangreiche Unicode-Schriftart, die dabei aber trotzdem ästhetisch ansprechend sein soll. Unterstützte Schriftsysteme (wie z.B. Latein, Griechisch, Kyrillisch) sollen vollständig unterstützt werden, so daß Quivira wirklich für alle Sprachen verwendet werden kann, die diese Schriftsysteme verwenden.
Natürlich kann man fehlende Zeichen aus anderen Schriftarten hinzuziehen (viele Programme tun das sogar automatisch). Das ist auch klar besser, als wenn das fehlende Zeichen gar nicht angezeigt würde, aber es sieht niemals gut aus. Denn die andere Schriftart, aus der es stammt, hat so gut wie sicher andere Breiten, eine andere Strichdicke und andere Buchstaben- und Zeilenhöhen. Solche optisch unpassenden Zeichen nennt man Zwiebelfische.
Trotzdem wird Quivira niemals alle Zeichen enthalten, die in Unicode definiert sind. Dies ist allein technisch unmöglich, da eine Schriftart auf 65.536 Zeichen limitiert ist, während Unicode bereits über 100.000 definiert.¹ Allerdings werde ich dieses Limit aufgrund meiner beschränkten Zeit voraussichtlich niemals erreichen.
Der Schwerpunkt Quiviras liegt auf den gebräuchlichen Alphabetschriften (Latein, Griechisch, Kyrillisch u.a.), den Symbolen, die in Kombination damit verwendet werden können (v.a. mathematische Sonderzeichen) sowie älteren Alphabetschriften, die noch für Studienzwecke verwendet werden (z.B. Runen, Gotisch, Altgriechisch u.a.). Nicht geplant sind dagegen die Han-Ideographen.² (Andere ostasiatische Schriften wie Hiragana und Katakana sind durchaus möglich, haben derzeit aber eher niedrige Priorität.)
¹ Ein möglicher Lösungsweg für dieses Problem ist derjenige, den James Kass beschritten hat: Er verteilte die Zeichen auf drei Schriftarten (Code2000, Code2001 und Code2002), die perfekt zueinander passen, aber unterschiedliche Bereiche abdecken.
² Umgangssprachlich »chinesische Zeichen«; tatsächlich werden sie für Chinesisch, Japanisch, Koreanisch und z.T. auch Vietnamesisch verwendet. Wegen ihrer großen Anzahl (mehr als 70.000) bedeuten sie einen wesentlich größeren Aufwand als alle anderen Zeichen zusammen. Dazu kommt, daß diese Zeichen sich am besten durch andere Schriftarten ersetzen lassen, da sie sich optisch sowieso sehr stark von den anderen unterscheiden. Gegebenenfalls können zukünftige Versionen von Quivira aber einen Teil dieser Zeichen enthalten, beispielsweise nur die gebräuchlichsten, die an asiatischen Schulen gelehrt werden.
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